Der sich östlich von Schwarzenbach erhebende Bergsporn weist ein ca. 500 x 300 m großes Hochplateau auf das den Flurnamen „Burg“ trägt. Der Bergsporn fällt im Westen, Süden und Osten steil ab, während er nach Norden hin flach ausläuft. Nach Norden und Westen lässt sich eine teilweise bis 7 m hoch erhaltene Befestigungsanlage erkennen. Sie besteht aus einer Wallanlage, die zumindest im flachen Norden einen vorgelagerten Graben aufweist. Im Nordosten bilden die nach innen einziehenden Wallkörper ein Zangentor, durch das noch heute der Zugangsweg zur Fundstelle führt. Die Wallaufschüttung ist im Osten und Süden der Anlage nicht mehr zu erkennen. In diesen Abschnitten zeichnet sich das Gelände aber durch eine steile Geländekante aus. Die Innenfläche wird gegliedert durch mehrere sanft geneigte Hänge und einzelne Plateaus. In der Mitte der Fundstelle befindet sich eine kleine Anhöhe auf der heute ein Museumsturm steht.
Die bisher älteste Nachricht zur befestigten Höhensiedlung in Schwarzenbach ist eine handschriftliche Aufzeichnung von F. Hautmann bezüglich einer Begehung und Fundaufsammlung am 26. Juli 1925. H.P. Schad´n (2) sah in der mit einem gut erhaltenen Wall und vorgelagertem Graben befestigten Fundstelle eine spätmittelalterliche Fluchtburg, der eine urgeschichtliche Befestigung vorausgegangen war. Erst 1970 weist H. Novak auf hallstattzeitliche, latènezeitliche und frühmittelalterliche Funde hin (3). Im Jahre 1987 erbrachte W. Haider „weitere Belege für das Vorhandensein einer spätlatènezeitlichen Befestigung" (4). In den folgenden Jahren wurde Schwarzenbach zum Ziel von Sammlern mit Metallsuchgeräten. Die dabei gemachten Funde wurden teilweise dem Bundesdenkmalamt vorgelegt und 1990 von H. Adler publiziert (5). Neben früh- und spätbronzezeitlichen Bronzen wurden zahlreiche mittel- bis spätlatènezeitliche und kaiserzeitliche Metallfunde nebst neun keltischen Tetradrachmen und zwei keltischen Kleinsilbermünzen, sowie drei römische Münzen gesammelt. Die Zunahme der Funde von der Fundstelle führte zur Unterschutzstellung der Anlage und zu einer ersten topographischen Aufnahme auf der Grundlage von Luftbildaufnahmen. Seit 1992 wird die urzeitliche befestigte Siedlung Schwarzenbach-Burg durch die Universität Wien unter Leitung von W. Neubauer wissenschaftlich untersucht.
- Löcker, K., Neubauer, W., Urban, O. H., Wedekin, C., Die befestigte Höhensiedlung „Burg“ bei Schwarzenbach, VB Wr. Neustadt. AÖ 3/2, 1992, 43 - 50
- Schad´n, H.P., Schwarzenbach. FÖ 3, 1938-39 (1948), 112.
- Novak, H., Schwarzenbach. FÖ 9, 1966-70 (1969-71), 268.
- Haider, W., Schwarzenbach. FÖ 26, 1987 (1988), 226.
- Adler, H. und Wallner, E., Schwarzenbach. FÖ 28, 1989 (1990), 179, 186, 200f.