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Seit 1992 stellt die Siedlung "Burg" in Schwarzenbach einen der archäologischen Forschungsschwerpunkte im Osten Österreichs dar. Unter Mitarbeit zahlreicher WissenschafterInnen und der Unterstützung der Gemeinde Schwarzenbach und anderer Stellen wird von VIAS seit Jahren eine systematische interdisziplinäre Untersuchung der Fundstelle durchgeführt. Der Schwerpunkt des Projekts liegt unter anderem auf der siedlungs- und wirtschaftsarchäologischen Forschung.

Durch archäologische Prospektion und die laufenden Forschungsgrabungen (unter der Leitung von Dr. Wolfgang Neubauer, VIAS-Vienna Institute for Archaeological Science und LBI ArchPro - Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie, Wien) konnte ein detailliertes Bild der archäologischen Strukturen gewonnen werden. Dabei zeigten die Befunde und Funde eine unterschiedlich dichte Besiedlung von der Jungsteinzeit (ca. 3000 v.Chr.) über die Bronzezeit (zwischen 1800-1000 v.Chr.) bis in die jüngere Eisenzeit (vom 2. Jh. v.Chr. - 0), wo die Siedlung sich zu einem stadtartigen Siedlungszentrum mit einer massiven Wehrmauer entwickelte.

Unter Einsatz moderster Technik und Grabungsmethodik wurden bisher 1,6% des ca. 15ha großen Siedlungsareals archäologisch untersucht. Innerhalb des Projekts wurde größten Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit verschiedensten Instituten gelegt, um ein möglichst vollständiges Bild der Vergangenheit rekonstruieren zu können.


Siedlungsspuren von der Steinzeit bis zu den Kelten (Schnitt 7)

Im Rahmen dieser Grabung wurden aufbauend auf die Grabungsergebnisse von 2002-2003 und die geophysikalische Prospektion, die Bebauungs- und Siedlungsstruktur innerhalb der Wallanlagen weiter erforscht. Im Zuge dessen wurden die 2002-2003 angeschnittenen Hausgrundrisse Richtung Süden und Westen vervollständigt und weitere Hausgrundrisse, die sich in den Georadardaten abzeichnen untersucht.

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Keltisches Handwerkerviertel entdeckt

Bis zu sieben Meter hoch ist noch heute im Gelände die Wallanlage der ehemals keltischen Siedlung in Schwarzenbach/ NÖ sichtbar. Seit 14 Jahren wird diese bedeutende archäologische Fundstelle in der Buckligen Welt schon von der Universität Wien archäologisch untersucht.

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Spuren keltischen Handwerks (Schnitt 6)

Die Grabung Schnitt 6 wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Interdisziplinäre siedlungs- und wirtschaftsarchäologische Untersuchungen der befestigten urzeitlichen Siedlung Schwarzenbach-Burg“ des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Projektnr. 12139) unter finanzieller Beteiligung durch die Kulturabteilung des Landes Niederösterreich, der Universität Wien und der Marktgemeinde Schwarzenbach durchgeführt. Die Grabungskampagne 2006 fand von Anfang September bis Mitte Oktober unter Leitung von Wolfgang Neubauer, VIAS statt. Sie stand im Zeichen der weiteren Untersuchung der späteisenzeitlichen Befunde, die bereits in den Jahren 2004 bis 2005 in Schnitt 6 festgestellt wurden, deren eindeutige funktionelle Interpretation und zeitliche Stellung allerdings noch nicht völlig ergründet werden konnten.

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Die Rekonstruktion latènezeitlicher Gebäude in Schwarzenbach-Burg

Neben der rein wissenschaftlichen Fragestellung der seit 1992 durchgeführten archäologischen Forschungsprojekte werden die Ergebnisse in den Aufbau eines für die Regionalentwicklung der Buckligen Welt bedeutsamen Projektes zum Aufbau eines archäologischen Parks einfließen. Dabei kommt den einzelnen Baubefunden besondere Bedeutung zu, die in die im Rahmen dieses archäologischen Parks geplanten Rekonstruktionen urzeitlicher Bauten einfließen werden. Aber auch alle weiteren Ergebnisse der archäologischen Forschungen werden in die Rekonstruktion urzeitlichen Lebens eingebunden.

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